Der Chart sieht interessant aus, aber die Situation sehe ich uneinheitlich. Die Gesellschaft fördert oder wird bald wieder aus Bohrlöchern fördern, die wegen des Preisverfalls geschlossen waren. Das Öffnen der verschlossenen Feldern in den USA erhöht natürlich das Risiko, dass der Ölpreis wieder fällt. Warum sollen die OPEC und Russland ihre Förderung drosseln um den Amerikanern Profite zu ermöglichen zumal die genannten Staaten alle selbst Einnahmen benötigen. Die Deutsche Rohstoff erhöht also das Risiko wieder und hebelt das Risiko indem die Cashposition in Aktien aus dem Rohstoffbereich, insbesondere Öl angelegt wird. Das verändert das Profil der Gesellschaft enorm. Stellte das Cashlevel bisher eine Untergrenze für die Bewertung dar, muss ich das heute anders bewerten. Fällt der Ölpreis dann ist jetzt nicht nur das operative Geschäft betroffen sondern auch die Cashposition. Bedeutet, dass in einer nächsten Korrektur deutlich tiefer gehen kann als im Vorjahr. Das Konzernergebnis war im letzten Jahr nahezu ausgeglichen, wenn man die nicht cashwirksamen Abschreibungen außen vorläßt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Gute Hedgingpolitik. Die Hoffnung auf eine starke Verbesserung im laufenden Jahr sehe ich als verfrüht an. Selbst wenn der Ölpreis steigt, wird das Ergebnis nicht entsprechend steigen können. Die Ölförderung ist bei 45 Dollar gehedged, d.h. ein Anstieg des Preises hilft im operativen Geschäft zunächst nicht; dafür braucht man einen längerfristigen Ölpreisanstieg. Allerdings dürfte bei einem Anstieg der Preise das Aktienportfolio steigen. Insgesamt also ein gemischtes Bild. Charttechnisch liegt das Potential zunächst bei 12 Euro; für einen langfristigen Kauf der Aktie ist mir die fundamentale Lage zu unsicher.
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