Die Idee der Mehrfachkombinationen ist nicht neu, gab es früher auch schon. Im Laufe der 90er Jahre ist man, auch politisch gewollt, mehr und mehr von diesen Tabletten abgekommen.
Das Video mit Herrn Karlheinz Gast ist ein nettes Verkaufsvideo und natürlich extrem eingefärbt.
Unbestritten ist, dass die Therapietreue mit der steigenden Anzahl der einzunehmenden Tabletten abnimmt. Somit ist auch klar, dass nicht eingenommene Medikamente nicht wirken und somit auch nicht zum Schutz des Patienten vor Ereignissen beitragen.
Allerdings ist mit den Single-Pills die Flexibilität in der Therapie deutlich eingeschränkt und gewiss nicht die Lösung für alles. Hinzu kommt, für mich, noch die Tatsache, dass es keinen unüberwindlichen Burggraben darstellt, Kombi-Pillen herzustellen. Solche Tabletten zu produzieren, ist für andere Hersteller ebenso möglich und somit kein Konzept mit Alleinstellung oder besonders hohen Hürden.
Die Therapie des Bluthochdrucks z. B. ist ein sehr individuelles Thema. Die Dosierungen der einzelnen Substanzen sind nahezu bei keinen Patienten wirklich gleich. Eine flexible Therapie ist für Patienten mit Single-Pills kaum darstellbar, es sei denn, man stellt unzählige von möglichen Kombinationen her, was dann wirtschaftlich nicht sinnvoll ist.
Für eine begrenzte Zahl an Patienten kann eine Single-Pill für eine gewisse Zeit eine Möglichkeit sein, eine Pauschallösung sehe ich aber auf Dauer nicht.
Dies ist natürlich keine Handlungsempfehlung, sondern nur ein paar Gedanken zum Thema.
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