Ein Artikel aus 2019 04.09.2019 ‧ Alfred Maydorn Volkswagen: Beteiligung an Tesla oder BYD übernehmen? +4,84 % BYD BYD Tesla Volkswagen St.
„Er würde sofort einsteigen, wenn er könnte“ wurde ein VW-Manager vor kurzem zitiert. Mit „er“ war VW-Vorstandschef Herbert Diess gemeint, der sich offenbar nur zu gerne an Tesla beteiligen würde. Diess soll sogar ein echter Tesla-Fan sein und sich regelmäßig mit Elon Musk treffen. Vor allem das Know-how von Tesla in den Bereichen Software und Batterien würde Diess gerne nach Wolfsburg holen. Denn dort hat man das Ziel ausgegeben, in den nächsten Jahren zum Martkführer bei Elektroautos aufzusteigen. Und auch wenn VW vieles richtigmacht, insbesondere die Entwicklung einer eigenen Plattform für Elektroautos, mit der Technologie von Tesla würde man eben noch ein ganzes Stück schneller vorankommen.
Nicht alle wollen Tesla
Aber abgesehen davon, dass eine kleine Beteiligung von 5 oder 10 Prozent an Tesla wohl nicht ausreichen würde, um die komplette Technologie der Kalifornier zu nutzen, hat der VW-Konzern nur kurz nach dem Tesla-Flirt von Diess allen Spekulationen über eine Übernahme von Anteilen an Tesla eine klare Absage erteilt, sie seien „gegenstandslos“.
Eine komplette Übernahme von Tesla durch Volkswagen ist sogar nahezu auszuschließen – auch wenn sie für VW durchaus clever wäre –, denn weder die Großaktionäre von VW (die Familien Porsche und Piech), noch Tesla-Großaktionär Elon Musk, würden einer solchen Transaktion zustimmen.
BYD passt deutlich besser zu VW
Aber wenn es schon mit der Nummer 1 bei Elektroautos nichts wird, warum dann nicht einfach die Nummer 2 kaufen, also BYD aus China. Eine Übernahme von BYD würde gleich zwei große Vorteile mit sich bringen: Zum einen ist BYD im Vergleich zu Tesla mit rund 17 Milliarden Euro um etwa die Hälfte billiger, zum anderen ist BYD der klare Marktführer bei E-Autos in China – und das ist für VW bekanntlich der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt der Welt. Mit dem Kauf von BYD wäre VW praktisch über Nacht nicht nur die Nummer 1 bei E-Autos in China, sondern auch weltweit. Denn rechnet man die 45.000 bisher in diesem Jahr von VW verkauften E-Autos von VW zu den 155.000 von BYD dazu, dann lägen diese 200.000 E-Autos sogar vor den 183.000 Fahrzeugen, die Tesla in diesem Jahr verkauft hat.
BYD würde auch von der Modellpalette (Kompaktwagen, Mittelklasse, SUVs) sehr gut zu Volkswagen passen, geradezu ein „Perfect Match“ also. Und VW würde darüber hinaus zum Batterieproduzenten aufsteigen.
"Gerade verhandelt ja die VW-Tochter Audi mit BYD, um die Chinesen als weiteren Batterielieferanten zu gewinnen."
Anmerkung: Zu der Sache mit dem D1 und ID3 hat VW nur gesagt, "es wird geprüft". Meine Meinung dazu ist, dass VW mit Byd ein geheimes Joint Venture haben könnte.
Mit Daimler hat Byd schließlich auch ein Joint Venture und darüber ein E-SUV für China gebaut. Der Denza X. Im November 2019 wurde das Serienfahrzeug vorgestellt. Das Gemeinschaftsunternehmen von Byd und der Daimler AG gibt es seit 2010 bereits.
Der Boom für diesen ganzen Bereich beginnt jetzt erst. 2021 geht es richtig los.
BYD verfügt in China über vier eigene Forschungs- und Entwicklungszentren in Shenzhen, Shanghai, Peking und Shaoguan, an denen rund 10.000 Wissenschaftler arbeiten. Davon sind zwei Drittel am Innovationsmanagement beteiligt, deren Aufgabe auch die permanente Beobachtung und Verbesserung der Produktionsabläufe ist. Ein Drittel ist in der Produktinnovation tätig; hier werden vor allem neuartige Hochenergiezellen mit reduziertem Gewicht und Raumbedarf bei gleichzeitig erhöhter Kapazität (zur Erhöhung der Reichweite der Fahrzeuge) entwickelt. An diesem Projekt forschen Zeitungsberichten zufolge mehrere Tausend Elektroingenieure und Chemiker.
BYD ist ein Branchenriese mit über 249000 Mitarbeitern.
Also macht euch bereit 😊
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