Ich stimme allen zu: Es ist alles sehr undurchsichtig und ärgerlich. Aber was ist schon normal in einer Übernahmesituation. Gibt es die eigentlich noch? Ich habe oben geschrieben dass die Value Depesche davon ausgeht, dass Viromed nur noch 5% der Aktien an NanoRepro hält. Und Pröbst ist i.d.R. gut informiert was NanoRepro betrifft. Ich hatte aber einen Denkfehler darin. Die Value Depesche kennt sich aus was bei NanoRepro passiert und im Umfeld des AR-Vorsitzenden Dr. Stiller, z.B. bei Formycon. Ob er weiss was im Kopf der Viromed-Anteilseigner vorgeht ist keinesfalls so sicher. Und damit ist es keinesfalls sicher. dass Viromed Aktien in großem Stil verkauft hat. Es kann auch immer noch das Gegenteil der Fall sein. Die niedrige Präsenz auf der HV ist ein Indiz dafür. Hier ist m.E. bewusst jemand der HV ferngeblieben, hat nur so viele Stimmen ausgeübt, die notwendig waren um die Kapitalbeschlüsse zu torpedieren. Kam aus der geringen Anmeldung zur HV der Umkehrschluss, dass die restlichen Aktien verkauft worden sind? Vielleicht will man auch den Markt nur irritieren. Umsatzwarnung: Ist es die Schuld des Managements? Vielleicht gab es schon früher Indizien dafür, dass Viromed die 200 Mio. nicht bestellt. Aber endgültig wissen tut man das erst spät im Jahr. Und dann stellt man fest, dass man die 41 Mio. Tests für Viromed nicht mehr 2021 ausliefern kann, vielleicht auch nicht will. Denn auch mit den 41 Mio. Tests wäre man unterhalb der Guidance geblieben, aber die Schlagzeile wäre gleich geblieben. So hat man schon eine Basis für 2022. Und wenn man 10 Mio. Tests die Woche ausliefert, kann man in 2022 leicht an die Guidance herankommen und positiv überraschen. Und wie durch ein Wunder läuft dann mit Viromed doch alles, die kaufen Tests und auch das PCR-Gerät kommt. Und Viromed kündigt an den Anteil an NanoRepro erhöht zu haben. Wir wissen es nicht, aber das Szenario hat weiterhin eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Was allerdings mein Hauptargument für meinen Kauf ist, ist dass die Bewertung langsam an die Untergrenze kommt. Wir werden im Februar rd. 70 Mio. in der Kasse haben. Dazu kommt der Gewinn aus 2022. Bei 25% Marge, die Untergrenze, kommen nochmals 25 Mio. minus Steuern dazu. Wir haben dann also rd. 90 Mio. in der Kasse. Aktuell liegt die Bewertung bei 83 Mio. Das Zukunftsgeschäft wird also mit Null bewertet. Das ist dann eigentlich schon ein wenig irre; auch vor Corona wurde NanoRepro mit 10 Mio. bewertet. Und dass das Geschäft wieder auf Null einbricht erwartet noch nichtmal der größte Pessimist, dass Corona ab dem Sommer 2022 überhaupt kein Thema mehr sein wird. Dazu gibt´s Laufe des Jahres 2022 - hoffentlich früher als dieses Jahr - eine Dividende von 50 Cent. Rendite auf den aktuellen Kurs fast 8%. Ich kaufe also aktuell den Kassenbestand und habe noch diverse offene Optionen. Die sollten doch einen gewissen Wert haben. Habe ich etwas übersehen? Gibt es noch andere Risiken? Natürlich möglich, aber wo gibt es die nicht.
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